"Schlagseite" ist die Optik auf der Eins überschrieben, die eindeutig die falsche Wahl ist. Bilder des auf eine Sandbank aufgelaufenen Frachters "Rena" verfolgen uns im Netz seit Tagen. Doch danach wird vieles besser. In die Kommentarspalte auf der Zwei wurden nicht, wie in den letzten Tagen üblich, drei Texte gequetscht, sondern nur zwei. So haben Günther Hörbst und Frank Herrmann Platz, ihre Gedanken zu entwickeln. Warum Kollege Hörbst in seinem Kommentar zur Markenstrategie Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) allerdings nur eines "in Teilen ziemlich vagen" Appells bezichtigt, bleibt schleierhaft. Der Jungpolitiker hat im Interview (Aufmacher Wirtschaft) mit Hörbst gut abgehangene Sprechblasen abgesondert. Kostprobe: "Die Jobs müssen am Ende die Unternehmen schaffen. Aber die Politik kann helfen, indem sie die richtigen Rahmenbedingungen schafft."
Auf der Drei ist das "Thema" als Thema erkennbar — ob einen die "Woche des Sehens" interessiert, ist eine ganz andere Frage. Informativ, sowohl grafisch als auch im Text, ist der Lokalaufmacher "Altöl, Säuren und Asbest" von Christian Palm. Dass die Rangeleien in der CDU bei Michael Brandt besser aufgehoben sind als bei Wigbert Gerling, lernen wir auf der zweiten Lokalseite. Brandt liefert ein soliden Report vom gestrigen Landesparteitag — Fakten und Zitate statt Mutmaßungen, wie sie die letzten Wochen den "Weser Kurier" in der Sache dominierten.
Fazit an diesem Donnerstag: Das Blatt ist ruhiger, sortierter und hat erkennbare Themenschwerpunkte. Weniger Chronistenpflicht, mehr Kür. Wir sind positiv überrascht. (jph)
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